Vorgestellt Schuberts Streichquintett und Beethovens 15. Quartett
Di, 15.07. | 11:30-12:00 | Ö1
Beethovens Streichquartett op.132 ist durch den berührenden langsamen Satz mit dem Titel „Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit“ berühmt geworden. Auch Schuberts Streichquintett enthält ein Adagio von kaum übertroffener Tiefe des Ausdrucks. Nicht, dass die anderen Sätze nicht ebenso einzigartig wären: Beide Werke sind, vom ersten bis zum letzten Ton, Meilensteine der Kammermusik. Damit sind sie freilich auch Prüfsteine für Kammermusik-Ensembles. Mutig daher, dass sich das französische Katok-Ensemble (es wurde 2019 gegründet, parallel zum gleichnamigen Festival in der Auvergne) gerade mit diesen zwei Werken erstmals auf dem Tonträgermarkt präsentiert, noch dazu in einem Konzertmitschnitt. Das Risiko einer live-Aufnahme, entstanden am letzten Abend einer 20 Konzerte umfassenden Tournee, hat sich allerdings gelohnt. Die Musiker:innen waren hörbar perfekt aufeinander eingespielt, die Lust zum Ausloten extremer Dynamik zeitigte hoch intensive Momente. Besonders erstaunlich erscheint, dass die anspruchsvollen Werke mit derart entrückter Leichtigkeit präsentiert wurden, ohne dass dabei die angesprochene Tiefe des Ausdrucks gefährdet war. Die Zeit stand still, wie der Titel der CD es schon andeutet.
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