Wie aus Reimund Heiner wurde Heiner Müllers Bruder rekonstruiert Kindheit und Jugend des Dramatikers / von Wolfgang Müller
Mo, 29.12. | 20:00-21:00 | MDR Figaro
Bereits Anfang der 1960er Jahre war Heiner Müller mit den Stücken "Die Umsiedlerin oder das Leben auf dem Lande" sowie "Der Bau" an die Grenzen des Erlaubten im DDR-Literaturbetrieb gestoßen. 1965 wird Müller aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Als Reaktion darauf wich der Schriftsteller in seinen Werken auf mythische Stoffe der Antike aus.
1977 schrieb er das Stück "Hamletmaschine", eine Phantasmagorie der Verzweiflung, eine Absage an jedes vernunftorientierte Geschichtsmodell. In den Jahren 1985-1987 erschien der fünfteilige Textzyklus "Wolokolamsker Chaussee".
1986 erhielt Müller trotz aller vorangegangenen Querelen mit den DDR-Kulturbürokraten den Nationalpreis 1. Klasse.
Nach dem Fall der Mauer belegten Dokumente im Stasiunterlagenarchiv, dass Heiner Müller von der Staatssicherheit zehn Jahre als Inoffizieller Mitarbeiter "Heiner" geführt worden war. Doch eine Verpflichtungserklärung oder Berichte von Müller wurden nicht gefunden, die Akte selbst ist verschwunden.
* Wolfgang Müller
Wolfgang Müller (1941 - 2013) war ein deutscher Schriftsteller, Hörspiel- und Filmautor. Als Kind floh er mit den Eltern 1951 in die Bundesrepublik, kehrte jedoch Ende der 50er Jahre wieder zurück in die DDR. Er arbeitete als Verkäufer, Landarbeiter, Bauarbeiter, Schiffsmaschinist und Kranführer, war danach Regie-Assistent beim DDR-Fernsehen und DEFA-Dokumentarfilmstudio. Seit 1972 bis zu seinem Tod lebte er als freier Autor.
Regie: Sabine Ranzinger
Produktion: Mitteldeutscher Rundfunk 1999
Mitwirkende:
Elsa Grube-Deister
Martin Seifert
Sylvester Groth
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