On stage Das Geburtstagskonzert von Thomas Gansch
Mo, 29.12. | 19:30-21:00 | Ö1
Manchmal im Leben sollte man weder abergläubisch noch ein Fan von terminlichen Punktlandungen sein. Denn wenn man als Musiker an einem 31. Dezember geboren ist und das halbe Jahrhundert an Lebensjahren entsprechend zünftig mit Star-gespickter Besetzung vor standesgemäß würdiger Publikumskulisse feiern will, dann lautet die naheliegende Devise: vorfeiern! Selbiges hat Trompeter Thomas Gansch, geboren am 31. Dezember 1975 in St. Pölten, am 12. November 2025 im Großen Wiener Konzerthaussaal getan. Und dabei sich selbst und das Auditorium aus Anlass des nahenden 50. Geburtstags mit einem großartigen Konzertabend beschenkt. Das Ö1 Aufnahmeteam war natürlich dabei und hat dieses musikalische Ideenfeuerwerk für die Nachwelt festgehalten.Überhaupt: Thomas Gansch und Ö1, das ist schon eine recht enge Verbindung. Ö1 hat die Arbeit des Trompeters in den letzten Jahren recht häufig dokumentiert. Wir erinnern uns – um nur drei Termine herauszugreifen – gerne an die Premiere der Blasmusik Supergroup im Juni 2021 im Wiener Konzerthaus, als die vereinte Blechbläser-Elite des Landes (und des nahen Auslands) Märsche, Tänze und Konzertpolkas aus dem Repertoire des Tschechischen Zentralorchesters Prag intonierte. Auch an das Konzert des New Yorker Jazzpianisten Emmet Cohen und seines Trios im Dezember 2024 ebenda, bei dem Gansch bei drei Stücken als launiger Gast-Solist mitwirkte. Oder an den 24. September 2025, an dem Gansch als Solist des von Ed Partyka geleiteten Zurich Jazz Orchestra eigene Kompositionen in orchestralem Klanggewand (arrangiert von Partyka) im Wiener Jazzclub Porgy & Bess zur Aufführung brachte.So viel Gansch auf Ö1 – ja, das spricht, ähem, bei aller Bescheidenheit, auch für den Sender. Das spricht aber natürlich vor allem für Thomas Gansch, den virtuosen Instrumentalisten, den Musikanten, den gewitzten Kommunikator, dem es in seiner Musik gelingt, hohen künstlerischen Anspruch mit Humor und Sinnlichkeit und damit mit niederschwelliger Zugänglichkeit zu kombinieren. Und der in seiner genresprengenden Unbekümmertheit Brücken in vielerlei Publikumsrichtungen gebaut hat. Auch als Studiogast war Thomas Gansch bei Ö1 oft und gerne zu Gast, in der Ö1 „Jazznacht“ bei Christian Bakonyi, in „Im Gespräch“ bei Renata Schmidtkunz, zuletzt im September 2025 im „Klassik-Treffpunkt“ bei Ulla Pilz. Und nicht vergessen wollen wir an dieser Stelle, dass die Verbindung zu Ö1 bei Thomas Gansch sogar in sportliche Sphären reicht: Im September 2021 war er gemeinsam mit Beate Wiesinger, Sophie Qualtinger und Andreas Felber Teil der Ö1-Jazz-Marathonstaffel, die im Rahmen des Vienna City Marathons in, äh, beinahe rekordverdächtiger Zeit das Ziel erreichte.Kehren wir zurück zum Ausgangspunkt: Zu Thomas Ganschs 50er – der am 12. November im Wiener Konzerthaus vorgefeiert wurde. Und wie: Aus den USA waren Trompeter Randy Brecker, Bassposaunist Dave Taylor und Schlagzeuger Peter Erskine angereist, aus Australien Posaunist und Flügelhornist James Morrison. Dazu gesellten sich nicht minder exzellente alte Bekannte aus heimischen Gefilden, voran die Saxofonisten Wolfgang Puschnig, Florian Trübsbach und Fabian Rucker. Mit Thomas Gansch himself in der Mitte wurde die Geburtstagssause zum konzertanten Fest.
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