Simon Rattle dirigiert Boulez und Poulenc Deutschland 2025
Di, 24.06. | 0:00-0:50 | BR
2025
Sir Simon Rattle, der Botschafter für selten gespielte Werke, für Modernes, für Musik, die eher selten im Licht der großen Konzertbühnen erklingt. Zwar hat der Bayerische Rundfunk eine Reihe speziell für Neue Musik – die „musica viva“ – aber das hält Sir Simon nicht davon ab, Glanzstücke der Moderne mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ebenso im regulären Konzertbetrieb zu zelebrieren, wie hier das "Rituel in memoriam Bruno Maderna" des 1925 geborenen Pierre Boulez. Das Jahr 2025 markiert nicht nur den 100. Geburtstag des Komponisten, sondern auch den 50. Geburtstag seiner Komposition zum Gedenken an seinen Mentor, den Komponisten und Dirigenten Bruno Maderna.
Das Werk ist für acht im Raum verteilte Instrumentalgruppen konzipiert und zeichnet sich durch eine für Boulez ungewohnt sinnliche, fernöstlich inspirierte Klangsprache von prozessionsartig schreitendem Charakter aus. Seine Kantate „Figure humaine“ schrieb Francis Poulenc im Untergrund des 1943 von der Deutschen Wehrmacht besetzten Paris. Sie vertont Antikriegsgedichte des Surrealisten und Résistance-Mitglieds Paul Éluard. In acht Gesängen für 12-stimmigen Doppelchor durchmisst Poulenc mit sakral getönter Harmonik den Leidensweg der Kriegsgeneration von der Totenklage bis zum finalen Hymnus auf die Freiheit. Der Chor des Bayerischen Rundfunks, einstudiert von seinem Leiter Peter Dijkstra, zeigt hier seine ganze Klasse und einzigartige Klangkultur.
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