Unser Land in den 70ern Dicke Luft und frischer Wind

Di, 26.08.  |  4:15-5:00  |  Phoenix
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1973 stand NRW mächtig unter Dampf: Dicke Luft und frischer Wind wehten durch das Land. Eine frühe Rolle für die spätere Mutter Beimer Marie-Luise Marjan: Im Fernsehfilm Smog von Wolfgang Petersen spielte sie die weibliche Hauptrolle. Eine Mutter, die verzweifelt versucht, ihr erstickendes Kind zu retten. Der Umweltkrimi schockte damals das Publikum. Zahlreiche Zuschauer hielten die Verfilmung einer Umwelt-Katastrophe im Ruhrgebiet für Wirklichkeit. Modetechnisch machte sich der Plateauschuh auf NRWs Bürgersteigen breit, und die Ölkrise vermieste den Autofahrern immer wieder sonntags den Ausflug.

1973 stand NRW mächtig unter Dampf: Dicke Luft und frischer Wind wehten durchs Land. Dichter Nebel, legendäre Straßenfeger und ein singender Außenminister prägten das Lebensgefühl von 1973.

So erinnert sich Marie-Luise Marjan gerne an die Dreharbeiten zum Film "Smog" von Wolfgang Petersen. Sie spielte darin die weibliche Hauptrolle. Der WDR-Umweltkrimi schockte damals das Publikum. Zahlreiche Zuschauer hielten die Verfilmung einer Umwelt-Katastrophe im Ruhrgebiet für echt.

Filmemacherin Nicole Kraack fand Zeitzeugen, für die ein Moment im Jahr 1973 ihr Leben komplett veränderte zum Beispiel Christa Vahlensieck. Sie machte den Marathon zur Frauensache. Diese Sportart war damals für das "schwache" Geschlecht im Spitzensport tabu. Im kleinen Städtchen Waldniel lief sie zusammen mit anderen den ersten, rein weiblichen Marathon der Welt. Und gewann ihn in der Rekordzeit von unter drei Stunden.

1973 war auch das Jahr, als "wilde Streiks" NRW überrollten und die damals so genannten "Gastarbeiter" ihrem Unmut Luft machten. In Lippstadt bei Hella oder bei Ford in Köln forderten sie damals mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. Vor allem Migrantinnen gingen auf die Barrikaden. Eine von ihnen war die Griechin Irina Vavitsa im Streik für mehr Gerechtigkeit, insbesondere für die ausländischen Frauen.

Außerdem flimmerte ein ganz besonders Ekel, Deutschlands erste Talk-Show und mit "Klimbim" das erste Comedy-Format über die Mattscheibe des WDR-Programms.

Der Plateauschuh machte sich auf NRWs Bürgersteigen breit und die Ölkrise vermieste den Autofahrern "immer wieder Sonntags" den Ausflug. Ein Komet sorgte zudem für Weltuntergangsstimmung. Und die Männerwelt schrie auf: Carmen Thomas moderierte als erste Frau das "Aktuelle Sportstudio". Skandal!

Erzählt wird der Film von der WDR-Moderatorin Asli Sevindim, die just 1973 in Duisburg auf die Welt kam. Sie erzählt die Geschichten und Ereignisse ihres Geburtsjahres und macht den Film damit auch zu einer ganz persönlichen und unterhaltsamen Zeitreise.

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