Die Legende vom Ozeanpianisten Spielfilm Italien 1998

Mo, 30.06.  |  20:15-22:10  |  ARTE
Untertitel/VT Hörfilm/AD Stereo  Film, 1998
Seit seiner Geburt lebt der Pianist mit dem poetischen Namen „Neunzehnhundert“ auf einem riesigen Luxusdampfer. Noch nie, so die Legende, hat er den Ozeanriesen verlassen, verzaubert aber die Passagiere jeder Überfahrt mit seinem virtuosen Klavierspiel. Als er sich in eine junge Reisende verliebt, verspürt er zum ersten Mal in seinem Leben das Bedürfnis, die schwimmende Heimat zu verlassen.
„Die Legende vom Ozeanpianisten" ist ein berührendes und poetisches Meisterwerk von Giuseppe Tornatore, mit Musik von Ennio Morricone.

Schweren Herzens betritt der Trompeter Max den Laden eines Pfandleihers, um seine Trompete zu versetzen. Dort erzählt er die Legende von seinem Freund, dem Ozeanpianisten: Als Baby wird der von einem schwarzen Schiffsmechaniker an Bord des Luxusdampfers "Virginian" entdeckt. Der Mann nimmt sich des Kindes an und zieht es zwischen Heizkesseln und Lagerräumen groß, als wäre es sein leiblicher Sohn. Weil er den Jungen am Morgen des 1. Januars 1900 gefunden hat, gibt er ihm den Namen Neunzehnhundert.
Schon als Kind entdeckt Neunzehnhundert seine Leidenschaft und große Begabung für das Klavierspiel, und nach dem Unfalltod seines Ziehvaters bleibt er an Bord, um als Pianist die Passagiere mit seiner Musik zu verzaubern. Seinen besten Freund findet er in dem weit gereisten Trompeter Max, der Neunzehnhundert zuliebe als Musiker an Bord des Luxusliners bleibt. Nur eines kann Max nicht verstehen: Dass der Wunderknabe noch nie in seinem Leben das Bedürfnis verspürte, seine schwimmende Heimat zu verlassen, um die Welt kennenzulernen.
Dabei bleibt sein Talent nicht unentdeckt. Vertreter großer Musikverlage kommen auf die "Virginian", um Neunzehnhundert spielen zu hören und seine Musik auf Platte zu pressen. Aber die einzige Plattenkopie seiner Musik zerstört Neunzehnhundert eines Tages aus Liebeskummer, als die Frau seines Herzens, eine namenlose Reisende, von Bord geht. Diese Liebe ist es auch, die ihn zu dem Entschluss führt, die "Virginian" zum ersten Mal zu verlassen. Doch als der große Tag gekommen ist, bleibt Neunzehnhundert plötzlich in der Mitte der Gangway stehen ...

In Giuseppe Tornatores Welterfolg „Cinema Paradiso“ war es der Tod des Filmvorführers Alfredo, der den erwachsenen Protagonisten Salvatore noch einmal in seine sizilianische Heimat zurückkehren ließ - eine Reise nicht nur an die Plätze der Kindheit, sondern eine melancholische, bisweilen sentimentale Reminiszenz an einen geliebten Menschen, der zugleich für den Glanz einer unwiederbringlich vergangenen Zeit stand, für eine Art verlorenes Paradies, das auch ein Ort der Träume war, die im wirklichen Leben nicht eingelöst werden konnten. „Die Legende vom Ozeanpianisten“ ist nach einem ähnlichen Prinzip konstruiert.

Darsteller:
Tim Roth (Neunzehnhundert als Erwachsener)
Mélanie Thierry (Mädchen)
Pruitt Taylor Vince (Max Tooney)
Bill Nunn (Danny Boodman)
Peter Vaughan (Pops)
Niall O’Brien (Hafenmeister)
Gabriele Lavia (Farmer)
Clarence Williams III. (Jelly Roll Morton)
Cory Buck (Neuzehnhundert als Kind)
Regie: Giuseppe Tornatore
Drehbuch: Giuseppe Tornatore
Kamera: Lajos Koltai
Musikalische Leitung: Ennio Morricone

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