Der Musical-König des Ostens: Gerd Natschinski von Thomas Klug

Sa, 02.08.  |  9:00-9:35  |  MDR Figaro
Stereo 
Von Thomas Klug
(Wiederholung)

Als der Komponist Gerd Natschinski (1928-2015) im Juli 2015 den Autor zu einem Gespräch empfing, war dem 87-Jährigen zwar das Alter anzumerken, aber niemand rechnete damit, dass Natschinski wenige Tage später sterben würde.
Gerd Natschinskis beruflicher Weg ist phänomenal. Im Alter von 20 Jahren war er bereits Chef des "Großen Unterhaltungsorchesters des Leipziger Rundfunks". Er dirigierte, komponierte und studierte nebenbei als einer von fünf Meisterschülern bei Hanns Eisler.
Was Gerd Natschinski für die Musikbühne schrieb, wurde zum Evergreen. Sein Musical "Mein Freund Bunbury" (nach Oscar Wilde) ist mit mehr als 6.000 Aufführungen und Übersetzungen in zehn Sprachen das bisher meistgespielte deutsche Musical.
Natschinski verhalf der DEFA zu zugkräftigen Revue- und Musikfilmen, wie "Meine Frau macht Musik" (1959) und "Heißer Sommer" (1968), für den er zusammen mit seinem Sohn Thomas Hits für die Schlagerstars Chris Doerk und Frank Schöbel schrieb.
Weniger bekannt ist, dass Natschinskis Lieder "Die Heimat hat sich schön gemacht" und "Blaue Wimpel im Sommerwind" ursprünglich als Filmmusiken für Dokumentarfilme entstanden und erst später als Pionierlieder in das Repertoire vieler Schulchöre eingingen.

Der Journalist Thomas Klug arbeitet als Autor u.a. für den WDR-Hörfunk (ZeitZeichen) und für Deutschlandradio Kultur (Zeitfragen und Querköpfe).

Regie: Wolfgang Rindfleisch
Produktion: MDR 2016

Mitwirkende:
Ilja Richter - Sprecher
Christian Steyer - Zitator
Beatrix Hermens - An- und Absage

(29 Min.)

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