Live vom Ö1 Kulturpicknick Viktor Gernot live in Ö1

So, 03.08.  |  15:50-16:50  |  Ö1
Man kennt ihn als Stammgast der TV-Show „Was gibt es Neues?“, als Pointenlieferant solo oder im Doppel mit Michael Niavarani oder Thomas Stipsits, als Musicaldarsteller und Bandleader: Viktor Gernot reüssiert seit mehr als drei Jahrzehnten auf der Bühne – egal, ob im Kabarett-, Musik- oder Entertainerfach. Seit einiger Zeit ist Gernot, der im Jänner seinen 60. Geburtstag feierte mit Thomas Stipsits und dem höchst erfolgreichen Programm „Lotterbuben“ unterwegs.

Gernot, der Mitte der 1980er Jahre am Konservatorium der Stadt Wien Musical, Operette und Chanson studierte, trat schon früh als Begleitsänger und -musiker von Roy Black bis Nicole auf. In der Welt des Musiktheaters reichen die Referenzen von Kaiser Franz Josef im heimischen Kultmusical „Elisabeth“ über Verkörperungen eines Apostels („Jesus Christ Superstar“) und eines Oberkellners („Im Weißen Rössl“) bis zu Rollen in den Musicalerfolgen „Les Misérables“ und „Die Schöne und das Biest“, wo Gernot für seine Darstellung als Lumière 1996 mit dem ersten deutschen Musicalaward I.M.A.G.E. ausgezeichnet wurde.Die Tür zum humoristischen Fach öffnete sich 1994 mit dem Einstieg bei den Hektikern, als Florian Scheuba, Fifi Pissecker und Werner Sobotka Ersatz für den ausgestiegenen Mini Bydlinski suchten. Freundschaftlich wie beruflich lange verbunden ist Gernot mit Michael Niavarani, mit dem er in den 90ern und Nullerjahren sporadisch nicht nur im Kabarett Simpl Sketche zum Besten gab, sondern auch mit den Programmen „Gefühlsecht“ (2006), „2 Musterknaben“ (2010) – prämiert mit dem Österreichischen Kabarettpreis – und dem Musikkabarettabend „Schlageranfall“ (2022) für volle Hütten sorgte.Solo debütierte der Kabarettist 2003 mit „Freistil“, es folgten „Grätznfest“ (2007) – ausgezeichnet mit dem Ybbser Spaßvogel –, die Werkschau „Viktor Gernot ist nicht ganz allein!“ (2011), „Im Glashaus“ (2013) , „Nicht Wahr?“ (2018) und „Schiefliegen“ (2022). Zwei Saisonen lang war er außerdem ab 2021 Mitbetreiber der Praterbühne, die als Corona-Projekt Kleinkunst- und Musikprogramm unter freiem Himmel ermöglichte und insgesamt 60.000 Menschen anzog.Dem nicht genug, ist der „Salzburger Stier“-Preisträger des Jahres 2012 und leidenschaftliche Tennisspieler auch am TV-Bildschirm ein Altbekannter. Gernot wirkte abseits des Quotenhits „Was gibt es Neues?“ in zahlreichen anderen Serien und Comedy-Formaten mit – von „Soko Donau“ und „MA 2412“ über „Die Biester“ und „Die Kranken Schwestern“ bis zu „Wodka Orange“ (gemeinsam mit Niavarani) und „Novotni & Maroudi“ – und war auch als Moderator etwa der Sendung „Echt lustig“ tätig.Wie nahe muss eine Bühnenfigur an der Biografie des Darstellers und Autors sein? Ganz oder gar nicht? Ist die Wahrhaftigkeit im postfaktischen Zeitalter und nach den Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit überhaupt noch gefragt, erwünscht, oder doch bereits abgeschafft? Viktor Gernot behauptet, dass er das auch nicht so ganz genau weiß und dass es ihm inzwischen auch herzlich wurscht ist. In seinem kabarettistischen und musikalischen Soloprogramm lässt er es bereitwillig zu, über Ehefrauen und eigene Kinder zu reden, die er nachweislich nie hatte. Er gibt vor, bestimmte Begegnungen und Ereignisse am eigenen Leib erfahren zu haben und erzählt Anekdoten eines Lebens, dass zumindest er nicht gelebt hat. Er verfälscht fremde Lieder, nimmt unautorisiert fremde Charaktere an und lügt dabei, dass sich die Balken biegen. Die wenigen wahren Momente werden dabei nicht aufgedeckt.

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