Radiogeschichten Mehr als ein Don Juan

„Aus meinem Leben“. Von Giacomo Casanova (300. Geburtstag). Aus dem Französischen von Heinz von Sauter. Es liest Raphael von Bargen (Ausschnitt).

Er ging als Frauenheld in die Geschichte ein, sein Name wurde zum Inbegriff des Verführers. Giacomo Girolamo Casanova, am 2. April 1725 in Venedig als Sohn der Schauspielerin Giovanna Maria Farussi und des Tänzers und Schauspielers Gaetano Giuseppe Casanova geboren, war aber auch Diplomat, Glücksspieler, Romancier, Altphilologe, Freimaurer, Spion, Mediziner, Magier, Abenteurer und vieles mehr. Seine Neugier und Anpassungsfähigkeit führte den Lebenskünstler in Höfe und Parlamente, Klöster und Logen, Spelunken und Boudoirs. Er verkehrte mit mehreren Päpsten, Königen, der russischen Zarin ebenso wie Jean-Jacques Rousseau, Voltaire, Madame de Pompadour und Cagliostro.Seine 15-bändigen Memoiren „Histoire de ma vie“ („Geschichte meines Lebens“), die er ab 1789 auf Schloss Dux in Böhmen verfasste, wurden erst 1960 als Weltliteratur erkannt und vollständig publiziert. Mit seinen ausführlichen Beschreibungen des aristokratischen und des bürgerlichen Lebens, von Fürstenhöfen, Salons, Klöstern und Bordellen, lieferte Casanova ein detailliertes Gesellschaftsbild des vorrevolutionären Europa und wurde so zum Chronisten seiner Zeit. Er starb 1798.

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