Billy Wilder - Eine Hollywood-Legende Frankreich 2016
Sa, 02.08. | 6:25-7:25 | ARTE
Film, 2016
Die Filmemacherinnen Clara und Julia Kuperberg zeigen, wie die vielfach ausgezeichnete Kinolegende Billy Wilder auf elegante und satirische Weise die Schattenseiten des amerikanischen Traums aufdeckte.
Samuel Wilder (1906-2002) war Sohn jüdischer Eltern und wuchs in Österreich auf. Nach der Machtübernahme der Nazis siedelte der ehemalige Journalist zunächst nach Paris und später nach Hollywood über. Aufgrund seines großen Talents kam Wilder trotz mangelnder Englischkenntnisse bei Paramount unter Vertrag. Gemeinsam mit Charles Brackett schrieb er die Drehbücher zu zwei Werken seines Mentors und Vorbilds Ernst Lubitsch: "Blaubarts achte Frau" und "Ninotschka" wurden zu Kassenschlagern des Goldenen Zeitalters.
Aber Wilder zog es hinter die Kamera. Mit seinem ersten amerikanischen Erfolgsfilm "Der Major und das Mädchen" brachte der Regisseur eine scheinbar leichtfüßige Liebesgeschichte mit pädophilen Zügen auf die Leinwand und zeichnete eine grausame und provokante Satire seiner neuen Wahlheimat. 1950 folgte "Boulevard der Dämmerung" mit Gloria Swanson und William Holden in den Hauptrollen. Die beiden Schauspieler gehörten neben Jack Lemmon zu Wilders Favoriten. Der Film steht mittlerweile auf der Liste der besten Hollywoodfilme aller Zeiten. Wenig später verließ der unbestrittene Meister der Komödie Paramount, um seine Unabhängigkeit zu wahren. Wilders persönlicher Lieblingsfilm ist "Reporter des Satans", eine scharfe Anklage gegen die Scheinheiligkeit so mancher Medien, die auch heute noch aktuell ist.
Anhand von Ausschnitten aus seiner meisterhaften Filmografie und herrlich (selbst)ironischen Archiv-Interviews geht die Dokumentation dem Werk des legendären Billy Wilder auf den Grund.
Regie:
Julia Kuperberg
Clara Kuperberg
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