Brecht Das Einfache, was schwer zu machen ist

Do, 21.08.  |  1:05-2:35  |  BR
Untertitel/VT Hörfilm/AD Stereo 

BRECHT, der Film in zwei Teilen von Heinrich Breloer. Sein neues Dokudrama führt das Leben des meistgespielten deutschen Dramatikers des 20. Jahrhunderts in all seinen Widersprüchen, Ambivalenzen und Brüchen vor - und erhellt von da aus sein Schaffen auf überraschende Weise neu.

Die Rolle des jungen Brecht spielt Tom Schilling; Burghart Klaußner hat die Rolle Brechts in den Nachkriegsjahren übernommen. In weiteren Hauptrollen spielen Adele Neuhauser und Lou Strenger als Helene Weigel in jungen und späteren Jahren, Trine Dyrholm als Brechts dänische Geliebte und Mitarbeiterin Ruth Berlau, Mala Emde als Paula Banholzer, Brechts erste Liebe, und viele andere prominente Schauspielerinnen und Schauspieler.

Der Film holt Brecht aus dem „Klassikerverlies" (Der Spiegel), und macht ihn neu zugänglich. Vor allem zeigt er, dass die Fragen, die Brecht umtrieben, nach wie vor hochaktuell sind, und seine Stücke wie die Lebensgeschichte dahinter uns heute noch angehen. Es sei „das Recht auf den Zweifel, auf das Denken in Widersprüchen und das Beharren auf der Vernunft", so Heinrich Breloer, das Brecht immer wieder eingefordert hat und das uns gerade jetzt in verunsicherter Zeit erneut als Maßstab dienen kann. Breloers Film ist auch ein Plädoyer für die Kraft der Kunst und was sie an Neugier, Erkenntnis und Veränderungslust in den Köpfen der Menschen freisetzen kann: anspruchsvoll und formend im besten Sinne.

Bereits Ende der 1970er Jahre hatte sich Heinrich Breloer mit einer Fernsehdokumentation der Figur Brecht angenähert und dafür viele Gespräche mit Zeitzeugen geführt. So konnte er sogar noch mit Brechts erster Liebe Paula Banholzer, mit seinen Mitschülern und Jugendfreunden sprechen. Für den aktuellen Film kamen zahlreiche Interviews mit Mitarbeitern und Wegbegleitern Brechts aus den letzten Jahren hinzu. Zusammen mit dokumentarischem Material aus den Archiven und intensiven Recherchen vervollständigen sie Breloers Film in zwei Teilen zum eindringlichen Doku-Drama, das Brechts Prinzipien des epischen Theaters bis hinein in die Erzählweise ernst nimmt und die Zuschauer zum kritischen Mitdenken auffordert.

 

Paula Banholzer (Mala Emde) zieht mit Brecht (Tom Schilling) den gemeinsamen Sohn Frank in einem kleinen Wagen hinter sich her. Bild: Sender / WDR / Stefan Falke
Paula Banholzer (Mala Emde) zieht mit Brecht (Tom Schilling) den gemeinsamen Sohn Frank in einem kleinen Wagen hinter sich her. Bild: Sender / WDR / Stefan Falke
Teil 2: Das Einfache, das schwer zu machen ist
Die Schweiz wollte Brecht, den staatenlosen Rückkehrer aus dem Exil, nicht behalten, Westdeutschland ihn anscheinend nicht haben. Da kam ein Angebot aus dem sowjetischen Sektor Berlins gerade recht. Die "Mutter Courage" soll es sein, am "Deutschen Theater". Zwischen den Trümmern der zerbombten Reichshauptstadt, das passt. Die Überlebenden des großen Krieges sollen sehen, wie sie selber vor Kurzem noch waren. Die Marketenderin Courage setzt auf das Geschäft mit dem Krieg, aber sie verliert alles. Die kleinen Leute verlieren immer. Aber die Courage lernt nichts daraus, sie zieht weiter. "Das Frühjahr kommt …" – mit Helene Weigel in der Titelrolle wird die Aufführung ein überwältigender Erfolg.

Darsteller:
Burghart Klaussner (Berthold Brecht (1947-1956))
Trine Dyrholm (Ruth Berlau)
Adele Neuhauser (Helene Weigel (1947-1956))
Ernst Stötzner (Caspar Neher (1956))
Maria Dragus (Regine Lutz)
Anna Herrmann (Käthe Reichel)
Laura de Boer (Isot Kilian)
Götz Schubert (Ernst Busch)

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Sendetermine
Brecht (1/2)

Do, 14.08. um 00:50
Do, 21.08. um 01:05

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