Ludwig II. Spielfilm Italien/Deutschland/Frankreich 1972 (Ludwig)
Sa, 23.08. | 21:45-1:30 | BR
1972

Die Proklamation König Ludwig II. (Sabin Tambrea). Bild: Sender / Bavaria Film / Warner Bros. / Stefan Falke
Bayern, 1864: Der junge und zarte Ludwig II. wird zum König von Bayern gekrönt. Noch unerfahren, aber voller Begeisterung für die schönen Künste, versucht Ludwig seinen Platz zu finden. Enthusiastisch fördert er einen der wichtigsten Komponisten des 19. Jahrhunderts, Richard Wagner, und die Arbeiten an einigen der berühmtesten Bauwerke der deutschen Geschichte, darunter Schloss Neuschwanstein.
Doch die Tiefschläge in seiner Amtszeit (1864-1886), hervorgerufen durch innen- und außenpolitische Verwicklungen, gehen nicht spurlos an dem „Märchenkönig“ vorüber. Verzweifelt sucht er Trost und Anerkennung und findet sie zunächst bei Cousine Elisabeth „Sissi“, Kaiserin von Österreich-Ungarn. Auch von Wagner und anderen Künstlern erhofft er sich ergebene Freundschaft, doch auch sie können Ludwig nicht aus seinem Unglück heraushelfen. Denn der einsame und sensible König, der die Kunst den politischen Pflichten vorzieht, unterliegt zunehmend seinem Seelenleiden. Vermehrt zieht er sich zurück, investiert Unsummen in Kunst und Vergnügen und leidet an dem Versteckspiel, zu dem ihn seine Homosexualität zwingt. Luchino Visconti zeigt mit seinem „Ludwig“ einen zerrütteten König, der im Prunk des 19. Jahrhunderts zwischen royaler Pflicht und dem Wunsch nach Freiheit seinen eigenen Platz nie wirklich findet. Visconti, Jahrgang 1906, begann seine Karriere als Regieassistent von Jean Renoir und wurde von dessen realistischem Stil beeinflusst. So lassen eingeblendete Berichte durch Zeitzeugen des Königs das Geschehen nahezu gegenwärtig erscheinen.
Darsteller:
Helmut Berger (König Ludwig II. von Bayern)
Romy Schneider (Kaiserin Elisabeth)
Silvana Mangano (Cosima von Bülow)
Trevor Howard (Richard Wagner)
Sonia Petrova (Sophie)
Gert Fröbe (Pater Hoffman)
Helmut Griem (Dürckheim)
John Moulder-Brown (Otto, Ludwigs Bruder)
Regie: Luchino Visconti
Drehbuch:
Luchino Visconti
Enrico Medioli
Kamera: Armando Nannuzzi
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