Drunter & Brüder Spielfilm Deutschland 2014
Mi, 07.01. | 14:03-15:30 | Das Erste
2014
Zwei Paare in wechselenden Konstellationen, von links nach rechts: Hubertus (Steve Windolf), Charlotte (Valerie Niehaus), Balthasar (Stephan Luca) und Anastasia (Natalia Avelon). Bild: Sender / Conny Klein
Die temporeiche Komödie besticht durch geistreichen Dialogwitz und pointiert gezeichnete Charaktere.
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Charlotte (Valerie Niehaus) und Hubertus (Steve Windolf) sind ein tolles Paar - zumindest im Bett, denn leider ist Charlotte nicht mit Hubertus verheiratet, sondern mit seinem Bruder Balthasar (Stephan Luca). Natürlich darf niemand erfahren, dass sie ihren Gatten mit dessen Bruder betrügt - und das quasi seit der Hochzeit. Die Brüder verstehen sich zwar gut, aber der jüngere Hubertus war zeitlebens der ewige Zweite: Während der smarte Balthasar als Chirurg zu Würden und Wohlstand kam, hält er sich als Tierarzt mehr schlecht als recht über Wasser. Die distinguierte Mutter der beiden lässt denn auch keine Gelegenheit aus, ihren Zweitgeborenen mit Spott zu überziehen, während ihr „Kronprinz" Balthasar sich alles erlauben darf.
Charlotte indes scheint gerade auch den Wechsel zwischen pragmatischer Sicherheit bei ihrem Mann und prickelnder Sinnlichkeit bei dessen Bruder zu genießen. Bis der romantisch veranlagte Hubertus sich eine entscheidende Frage stellt: Liebt seine Geliebte ihn eigentlich? Und wenn ja, wie sehr? Aber noch bevor er eine Antwort findet, gerät sein Gefühlsleben durch eine zufällige Begegnung in Wallung: Er verliebt sich Hals über Kopf in die aufregende Russin Anastasia (Natalia Avelon), die eigentlich nur wegen ihres kranken Hundes in seiner Praxis gelandet war. Hubertus ist sicher: Mit dieser Frau kann er noch einmal ganz neu anfangen. Umso niederschmetternder ist der emotionale Tiefschlag, als seine neue große Liebe sich als die heimliche Geliebte seines großen Bruders entpuppt!
Unterdessen will Charlotte durch einen romantischen Wochenendausflug ihre Ehe mit Balthasar wieder zum Knistern bringen. Das bringt den treulosen Gatten mächtig in die Bredouille, denn im Wochenendhaus wartet bereits sehnsüchtig Anastasia auf ihn. In seiner Not bittet er Hubertus, vorauszufahren und sie schleunigst aus dem Liebesnest zu komplimentieren. Aber es kommt, wie es kommen muss: Alle vier treffen im Wochenendhaus zusammen. Nun gilt es, wenigstens für zwei Tage den schönen Schein zu wahren und die diversen amourösen Geheimnisse nicht auffliegen zu lassen.
Grimme-Preisträger Ulli Baumann hat mit „Drunter & Brüder" eine temporeiche Komödie in bester amerikanischer Screwball-Manier inszeniert. Das Drehbuch von Kirsten Peters sprüht vor Dialogwitz, die Charaktere sind pointiert gezeichnet und wirken bei allem Humor sehr lebensecht. Nicht zuletzt lebt der Film auch von seinem glänzend aufgelegten Ensemble: Steve Windolf, bekannt aus der Serie „SOKO Köln", und Stephan Luca geben ein wunderbar ungleiches Brüderpaar, dem von den cleveren Herzensdamen Valerie Niehaus und Natalia Avelon gewaltig der Kopf verdreht wird.
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Personen:
Hubertus Sander_______________Steve Windolf
Balthasar Sander______________Stephan Luca
Charlotte Sander______________Valerie Niehaus
Anastasia Poplovov____________Natalia Avelon
Mutter Sander_________________Charlotte Schwab
Marie_________________________Lia Hoensbroech
Alfred________________________Michael Greiling
Bürgermeister_________________Jürgen Haug
Verkäuferin___________________Phillis Dayanir
Empfangsdame__________________Nina Bernards
Kleines Mädchen_______________Gwendolyn Göbel
Nonne_________________________Dominique Chiout
und andere
Musik: Karim Sebastian Elias
Kame
Darsteller:
Steve Windolf (Hubertus Sander)
Stephan Luca (Balthasar Sander)
Valerie Niehaus (Charlotte Sander)
Natalia Avelon (Anastasia Poplovov)
Charlotte Schwab (Mutter Sander)
Lia Hoensbroech (Marie)
Michael Greiling (Alfred)
Jürgen Haug (Bürgermeister)
Phillis Dayanir (Verkäuferin)
Nina Bernards (Empfangsdame)
Gwendolyn Göbel (Kleines Mädchen)
Dominique Chiout (Nonne)
Regie: Ulli Baumann
Kamera: Peter Döttling
Musikalische Leitung: Karim Sebastian Elias
Buch: Kirsten Peters
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